Zwei erste und zwei letzte Plätze verbuchten die Auswahl-Mannschaften des Handballverbands Rheinhessen-Pfalz (HVRP) beim traditionellen Walter-Laubersheimer-Gedächtnisturnier (WLT), das bei seiner 16. Auflage im Saarland ausgetragen wurde und in Zukunft wohl umgestaltet werden muss.
Mit der Gründung des HVRP und den nahezu gleichzeitig erlassenen neuen Vorgaben des Deutschen Handballbunds (DHB) brechen auch für die Auswahl-Mannschaften neue Zeiten an. Bei den im C-Jugend-Alter ausgetragenen Vergleichsturnieren stellten bislang die Verbände Rheinhessen, Pfalz, Rheinland und Saarland jeweils ein eigenes Team, bevor eine Rheinland-Pfalz-Auswahl zusammengestellt wurde, die dann ein Jahr später wie das Saarland ein Team zur DHB-Sichtung schicken durfte. Künftig muss die Förderregion RPS (Rheinland-Pfalz und Saarland) ein gemeinsames Team schicken, das aus einem bereits zwei Jahre vorher zusammen gestellten Kader rekrutiert wird. Das bedeutet, dass bei Mädchen wie Jungs zu einem Zeitpunkt, an dem in der Vergangenheit noch rund 80 Spieler in der Förderung waren in der Zukunft bereits eine Auswahl von 25 getroffen sein muss. Folglich muss auch der HVRP seine gesamte Nachwuchs-Förderung umgestalten, was beim diesjährigen WLT bereits Auswirkungen hatte.
Bei den Mädchen des Jahrgangs 2012 traten keine getrennten Auswahl-Mannschaften mehr aus Rheinhessen und der Pfalz an, sondern beide Kader wurden zusammengeworfen und spielten in St. Ingbert als erste und zweite Mannschaft des HVRP. Als Ergebnis landete das stärkere Team drei klare Siege und fuhr ungefährdet den Turniersieg ein, während das schwächere mit drei Niederlagen auf Rang vier landete. Zum Auftakt wartete gleich das direkte Duell der beiden HVRP-Teams, das die erste Mannschaft mit 32:20 für sich entschied. Im Anschluss schlug HVRP I das Team aus dem Rheinland mit 35:25 und ließ auch zum Abschluss den Saarländerinnen mit 27:13 keine Chance. Das zweite Team aus Rheinhessen-Pfalz unterlag dem Saarland mit 17:24 und mit 25:29 dem Rheinland, das sich mit einem 21:17-Erfolg über die Saar Platz zwei sicherte.
Für den HVRP waren dabei im Einsatz:
HVRP I: Sannah Steckler, Charlotte Roth, Sarah Köhler, Naila Benamar, Annika Staffort, Lara Eisenmann, Jana Eckhardt, Emilia Job, Zara Yangui, Lienne Roth, Lara Barber, Nika Smolnikov.
HVRP II: Romy Gottwald, Leonie Wildemann, Johanna Henß, Louise Pfaff, Livia Ryszko, Leni Magin, Rozalia Gyacsok Lina Ernst, Lea Hahn, Maja Günther, Lea Adam, Nele Hensel, Eva Reimer.
Anders lief es bei den in Niederwürzbach spielenden Jungs des Jahrgangs 2011, wo die bisherigen Auswahl-Mannschaften aus Rheinhessen und der Pfalz noch getrennt antraten und quasi ein Schaulaufen für die künftige HVRP-Auswahl absolvierten. Den größeren Eindruck hinterließen dabei die Jungs aus Rheinhessen, die dank zweier hoher Siege das Turnier gewannen, obwohl sie zum Abschluss mit einer knappen Niederlage gegen das Rheinland noch einen herben Dämpfer kassierten. Das stark ersatzgeschwächte Team aus der Pfalz konnte seine sechs Ausfälle hingegen nicht kompensieren und musste sich nach drei Niederlagen mit dem letzten Platz begnügen.
Auch hier waren zum Auftakt beide HVRP-Teams aufeinandergetroffen, was mit einem hohen 32:13-Erfolg für die Rheinhessen endete. Nicht weniger einseitig verlief das Duell mit dem Team des HV Saar, das mit 37:20 geschlagen wurde. Nachdem die Saarländer die Rheinland-Auswahl mit 25:19 geschlagen hatten, schien ein dritter Kantersieg für die Rheinhessen nur Formsache zu sein. Doch weit gefehlt: Sie scheiterten serienweise am gegnerischen Torwart und schließlich an sich selbst. Als der anfängliche Rückstand aufgeholt war und das Spiel zu kippen schien, verloren die Rheinhessen durch eine Rote Karte und eine Verletzung beide Halblinke und endgültig den Faden. Am Ende stand eine überraschende 19:22-Pleite, die die Freude über den Turniersieg merklich dämpfte. Das lag sicherlich auch daran, dass Platz eins für Rheinhessen erst feststand, als im letzten Spiel des Tages das Saarland mit 34:27 gegen die Pfalz gewonnen hatte und es zum Dreiervergleich in der Abschlusstabelle kam, in dem das Torverhältnis den Ausschlag gab. Ihr drittes Spiel hatten die Pfälzer Jungs nur knapp mit 21:23 gegen das Rheinland verloren.
Für die beiden HVRP-Teams waren im Einsatz:
Team Rheinhessen: Felix Gleißner, Ben Spira, Mika Mateskovic-Gill, Phil Droßbach, Tom Kuhn, Elias Kiene, Noel Lorenz, Jona Risch, Philipp Smedla, Levi Mayer, Karl Dietrich, Christian Kopp, Milo Inanli, Paul Pfeiffer.
Team Pfalz: Orentis Rentis, Ben Helth. Florian Cordel, Luca Dörrzapf, Moritz König, Julius Seitz, Vincent Worf, Julian Angel, Max Mehnert, Jan Conrad, Kwensi Kengni, Julius Habermehl.
Text und Fotos: Dirk Waidner (Referent für Öffentlichkeitsarbeit im HVRP)